Frage: Herr Fürderer, was war der Anlass für die Durchführung des Vermögensverwalter-Tests 2025 im Rahmen der „Digital Champions“-Studie?
Antwort: Die digitale Präsenz gewinnt für Vermögensverwalter zunehmend an Bedeutung. Kunden informieren sich heute primär online über Finanzdienstleister und deren Angebote. Mit unserer Studie wollten wir untersuchen, wie gut unabhängige Vermögensverwalter aufgestellt sind, um den digitalen Anforderungen gerecht zu werden.
Frage: Wie wurde die Online-Präsenz der Vermögensverwalter bewertet?
Antwort: Unsere Bewertung basiert auf fünf Hauptkategorien und ging weit über die Homepage hinaus:
- Digital-Check der Website (35 %): Hier prüften wir grundlegende Informationen wie Leistungsübersichten, Kontaktmöglichkeiten, Ansprechpartner, Publikationen und Newsletter-Angebote.
- Detaillierte Informationen zur Vermögensverwaltung (35 %): Dies umfasst die Darstellung von Anlagestrategien, Informationen zu der jeweiligen Asset Allocation und u.a. Renditeerwartungen und digitalen Anlagemöglichkeiten.
- LinkedIn-Präsenz (10 %): Bewertet wurde nicht nur das Vorhandensein eines Profils, sondern auch die die Vollständigkeit der Informationen, die Aktivität und die Aktualität.
- Instagram-Präsenz (10 %): Analog zu LinkedIn wurden hier die Präsenz, die Aktivität und die Aktualität analysiert.
- Weitere Social-Media-Kanäle (10 %): Dazu zählen YouTube, Facebook, TikTok sowie spezifische Angebote für die „Next Gen“-Kunden.
Alle Kriterien wurden quantitativ bewertet, basierend auf dem Vorhandensein relevanter Merkmale, die wir im Vorfeld definiert haben. Dabei haben wir uns auch von unserer „Kundenstudie 2024“ inspirieren lassen. In dieser repräsentativen Kundenbefragung wurden insgesamt 1.019 Personen zu ihren Einstellungen und Interessen bezüglich verschiedener Finanzthemen befragt.
Dabei wurde insbesondere die Zielgruppe der 18–30-Jährigen in den Blick genommen und mit der Altersgruppe 31-69 verglichen. Insgesamt 1.019 Personen in Deutschland wurden befragt; zwischen 18 und 69 Jahren: davon 509 Personen in der Altersgruppe 18-30 und 510 in der Altersgruppe 31-69.
Frage: Welche Herausforderungen haben Sie bei der Bewertung festgestellt?
Antwort: Viele Vermögensverwalter haben Nachholbedarf in der digitalen Kommunikation. Insbesondere die Ansprache jüngerer Zielgruppen über soziale Medien ist oft unzureichend. Zudem fehlt es häufig an detaillierten Informationen zu Anlagestrategien und digitalen Angeboten und Tools auf den Webseiten.
Frage: Was ist Ihnen auf den Homepages am meisten aufgefallen?
Antwort: Viele Anbieter geizen mit Informationen bzw. mit Transparenz. Dies zeigt u.a. oft auch daran, dass zu aktuellen Marktentwicklungen keine oder kaum Informationen zu finden sind. Bei den besten Anbietern ist das komplett anders und zeigt auch das digitale Selbstverständnis für die Kreierung von Content (sog. „Content Creation“) und die zeitgemäße Distribution (sog. „Content Distribution“) u.a. über Social Media.
Frage: Und gab es Auffälligkeiten rund um die „Social Media-Präsenzen“?
Antwort: Ja, da gab es viele. Bei einigen hatte man das Gefühl, dass vor Jahren ein Praktikant im Hause war, der das Thema 3-6 Monate „gespielt“ hatte und danach war kein einziger Beitrag mehr zu finden. Das passt dann auch ins Bild, wenn diese Anbieter diese Unternehmensprofile von ihrer Webseite aus gar nicht verlinken bzw. erwähnen. Darüber hinaus war es überraschend festzustellen, wie wenige Anbieter einen eigenen „Hashtag“ nutzen und dauerhaft nutzen.
Frage: Was sind die nächsten Schritte nach der Veröffentlichung der Studie?
Antwort: Wir planen, die Ergebnisse mit den teilnehmenden Vermögensverwaltern zu teilen und individuelle Feedbacks zu geben. Ziel ist es, gemeinsam Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren und die digitale Präsenz weiter zu optimieren.
Hinweis: Für weitere Informationen zur Studie „Digital Champions 2025“ und den detaillierten Ergebnissen besuchen Sie bitte ab dem 26. Mai 2025 unsere Landingpage.