Wer in Google die Suchbegriffe „Bank – DIN-Norm 77230“ eingibt, der sucht vergeblich oder sehr lange nach einer Meldung einer Bank oder Sparkasse zum Einsatz der neuen DIN-Norm 77230 Basis-Finanzanalyse für Privathaushalte. Umso verwunderlicher, da viele Geldinstitute unter der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) leiden und alternative Einnahmenquellen eigentlich willkommen sein sollten. Die DIN-Finanzanalyse bietet hier Möglichkeiten, und zwar nicht zum Selbstzweck, sondern bedarfsgerecht im Interesse des Verbrauchers.

Die DIN-Finanzanalyse ist eine Norm, die von der Finanzbranche unter Mitwirkung von namhaften Banken und Versicherungsgesellschaften sowie von Verbraucherschutzorganisationen (wie Stiftung Warentest), für den Verbraucher erstellt wurde. Ausgehend von den hier genannten Fakten stellt sich die berechtigte Frage, warum die Norm nicht bereits viel stärker verbreitet ist und somit der Adressat, nämlich der Verbraucher, flächendeckend davon profitieren kann.
Mit dieser Frage beschäftigen sich Kai Fürderer, Geschäftsführer der Gesellschaft für Qualitätsentwicklung in der Finanzberatung (QIDF), und die ZERTPRO FINANZ- Gesellschaft zur Zertifizierung von Standards und Normen im Bereich Finanzdienstleistungen, bereits seit längerem.

„Am Bekanntheitsgrad der DIN-Norm 77230 liegt es sicherlich nicht“, weiß Kai Fürderer aus erster Hand. Die QIDF führt mit ihrem Tochterunternehmen – der Gesellschaft für Qualitätsprüfung – seit Jahren verdeckte Testkäufe bei Banken und Sparkassen durch. Das Qualitätssiegel „Beste Bank vor Ort“ ist in der Branche bestens bekannt. Schon zu Zeiten der DIN SPEC 77222 Standardisierte Finanzanalyse für den Privathaushalt, dem Vorläufer der heutigen Norm, basierte ein wesentlicher Teil des Tests auf den Inhalten der standardisierten Finanzanalyse. „Wer damals schon Beste Bank vor Ort werden wollte, kam um eine an die DIN orientierte Bedarfsanalyse nicht herum!“ führt Fürderer weiter aus. Heute basiert der Test selbstverständlich auf der DIN-Norm 77230, dokumentiert durch das Zertifizierungssiegel der ZERTPRO FINANZ.

Die wesentlichen Gründe für die Nicht-Einführung der DIN-Norm 77230 lassen sich an einer Hand abzählen. Auch wenn es bei den Ausführungen vorrangig um Banken und Sparkassen geht, ist die Situation bei den Versicherungsgesellschaften die gleiche. Die Gründe lassen sich nahezu 1 zu 1 übertragen. Anbei die vier Top-Einwände, auf die in dem Fachartikel umfangreich eingegangen wurde. Das inhaltliche Interesse an der DIN-Norm ist sehr groß, aber es gibt aktuell (noch) sehr wenige verständliche Informationen, um sich im Vorfeld einer Einführung ausgiebig informieren zu können.

  1. Die DIN 77230 wurde in erster Linie für die Versicherungsbranche entwickelt, Bankthemen wurden weniger berücksichtigt
  2. Die meisten unserer Berater und Beraterinnen haben eine klassische Bankausbildung und können die Versicherungsthemen innerhalb der DIN-Finanzanalyse nicht beraten. Eine Anwendung der Norm ist daher nicht möglich.
  3. Einzelne Finanzthemen der DIN 77230 passen nicht zur unserem Beratungsansatz, hier haben wir bessere Ansätze und Lösungen
  4. Die ganzheitliche DIN-Finanzanalyse muss vollständig (DIN-konform) angewendet werden. Eine DIN-konforme Umsetzung ist sowohl technisch als auch auf der Ebene der Beratung viel zu komplex. Damit verbundene Risiken, wie z. B. Kosten für IT-Anpassungen und Umsatzeinbußen, werden als zu hoch eingeschätzt

Lesen Sie mehr dazu auf der Webseite der QIDF.de

Fotoquelle: Shutterstock -create jobs ID 520049674